Im Jahre 1984 kam es in der Aussenweser zu einer ersten grossen Protestaktion gegen die Verschmutzung der Meere. Organisiert von Heinz Oestmann protestierten Fischer mit einer Flotte von 60 Kuttern gegen die Verseuchung ihrer Fanggründe durch die Firma Kronos-Titan. Ganze Schiffsladungen giftiger Dünnsäure wurden damals von Nordenham aus in die Nordsee verklappt. Die Folgen: Immer häufiger wurden auch hier in Hamburg kranke Fische voller Geschwüre angelandet. Die Kritik der Fischer wurde damals von den Verantwortlichen in der Politik als unseriös und unwissenschaftlich abgetan, Polizeieinsätze beendeten die Aktionen der Fischer. Wenige Jahre später kam es jedoch zu einer internationalen Konvention zum Verbot dieser Einleitungen.
Heinz Oestmann war einer der letzten Bewohner Altenwerders. Eine ehemals abgelegene, sumpfige Elbinsel, auf die vor langer Zeit die Vorfahren Oestmanns flüchteten um einer Zwangsrekrutierung zum Militärdienst zu entgehen. Seit acht Generationen lebten die Oestmanns dort als Fischer. Die Umwandlung der Elbinsel mit seinen Obstgärten, den Fischern und einer Werft zu einem Containerterminal konnte Heinz mit seinem jahrzehnte alten Fischkutter HF 512 Nordstern und spektakulären Aktionen 20 Jahre lang aufhalten. Heinz starb am 6.August 2018 auf Grund von Spätfolgen eines an Bord erlittenen Arbeitsunfalls.